Petrus verleugnet Jesus

Amen, amen, ich sage dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Joh 13,38f

Vergebung

Schulkind

Lieber Justus,

kürzlich habe ich im Unterricht etwas sehr Trauriges gehört: Meine Schüler waren sich einig, dass man heutzutage Freunden nicht mehr trauen dürfe. Weil alle nur an sich selbst dächten.

Es ist die Angst vor Verrat, die diese jungen Menschen dazu treibt, sich zu schützen. Verrat vernichtet. Das stimmt. Wer einmal verraten wurde, vertraut nicht mehr. Und Freundschaft lebt von diesem Vertrauen. Suchen wir uns Freunde nicht gerade, um uns einmal gehen lassen zu dürfen? Weil wir uns angenommen fühlen, so, wie wir sind? Wir möchten eine verschworene Gemeinschaft bilden: einer für alle, alle für einen und gegen den Rest der Welt.

Überfordere deine Freunde, lieber Justus, nicht mit Erwartungen, die du selbst nicht erfüllen kannst. Sie können dir viel sein, aber nicht alles. Nur GOTT kann dir alles sein, nur er hat keine Angst, nur er kann ganz auf dich eingehen, nur er verliert sich nicht in deinen Ansprüchen.

Als Jesus von seinem Freund Petrus verraten wird, reagiert er nicht verbittert. Er verschließt sich nicht. Er weiß um Petrus‘ Angst und verzeiht ihm sein Versagen. Wie kann er das nur, woher nimmt er diese Kraft?

Es ist diese innige Gemeinschaft mit GOTT, aus der heraus Jesus sein Leben für die Seinen geben kann. Er muss nichts zurückhalten, er kann sich ganz schenken. Denn er lebt aus einer Quelle, die sich immer neu speist, die Liebe seines Vaters. Sie kann auch die Quelle deines Glücks sein. Aus ihr kannst du leben, auf ihn kannst du dich bedingungslos verlassen. Sie versiegt nie.

Freunde sind etwas Wundervolles, Justus. Sei jeden Tag dankbar für die, die dich mögen und die für dich da sind. Verlange nicht zu viel von ihnen, sondern versuche sie zu verstehen. Und lerne, ihnen zu verzeihen.